Zuhause?

März 6, 2020 4:20

Im Dezember 2018 habe ich an dieser Stelle schon einmal meine Gedanken zu dem Begriff Zuhause mit Ihnen geteilt.

In den letzten Tagen und Wochen hat dieses Wort jedoch eine ganz neue Bedeutung für mich und uns alle erhalten. Viele von uns verbringen jetzt so viel Zeit wie noch nie in ihrem Zuhause. Wir müssen zuhause bleiben, statt uns mit Freunden zu treffen, Sport zu machen, zu verreisen etc. Vielen Menschen fällt das sehr schwer. Mir auch. Wie im Dezember 2018 geschildert, fühle ich mich überall Zuhause, wo „meine“ wichtigen Menschen sind. Und nun? Wir verbringen nicht nur unsere Freizeit in den eigenen vier Wänden. Immer häufiger wird jetzt auch noch von Zuhause gearbeitet. Wie gut, dass das möglich ist. Aber wie geht man damit um, dass Privatleben und Beruf nun nicht mehr räumlich getrennt sind? Wie gelingt es überhaupt noch konzentriert zu arbeiten in dieser ungewöhnlichen Zeit? Ohne Kollegen, Kunden und Führungskräfte in der Nähe? Die sozialen Kontakte fehlen. Es benötigt Disziplin sich nicht ablenken zu lassen, z.B. von den Kindern, die auch zuhause sind. Der Hausarbeit, die allgegenwärtig ist. Den Sorgen, die nicht aus dem Kopf verschwinden wollen. Andere werden in der häuslichen Ruhe vielleicht konzentrierter arbeiten können, als gewohnt. Ist jetzt die Zeit zum Jammern, weil man zuhause bleiben muss? Nein. Bitte lieber freuen, dass man ein Zuhause hat. Wir werden vieles neu erkennen. Vielleicht vor allem über uns selbst. Es ist die Zeit für Improvisationen und Ideen.

Der tägliche Weg zum Arbeitsplatz, der Schule, der Kita, der Uni etc. fehlt als tägliche Routine. Aber warum nicht jeden Morgen, bevor es an den PC geht, draußen eine kurze Runde gehen? Wenn der Arbeitstag beendet ist, könnte eine kleine Fahrradtour als Nachhauseweg dienen, um dann zum Feierabend nach Hause zu kommen. Strukturen schaffen, höre ich von vielen Freunden, hilft als Strategie gegen einen Budenkoller. Hier einige Ideen, die anderen schon helfen: sich selber die Fernsehzeit beschränken, dem Kochmuffelpartner das Kochen beibringen, sich hübsch anziehen obwohl man zuhause ist und niemanden trifft, feste Zeiten zum Schlafengehen, Aufstehen und für die Mahlzeiten festlegen, täglich eine Schublade oder ein Fach aufräumen, jeden Tag jemanden anrufen, von dem man lange nichts gehört hat, seine Mitmenschen zum Lachen bringen.

Gemeinsam mit meinem Team ist für uns das Zuhause unserer Kunden seit über 30 Jahren nicht nur ein Beruf, sondern viel mehr. Und das bleibt so. Wir sind, wie viele andere auch, überwiegend von unserem Zuhause aus auch jetzt für Sie und Ihr Zuhause da.

Bleiben oder werden Sie gesund. Ihr Jörg Schröder