Zinsanstieg?

August 18, 2022 9:36

Seit Ende Juli 2022 ist die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) offiziell. Sie erhöhte den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte und sorgte damit dafür, dass Kredite wieder teurer werden. Das macht sich natürlich auch auf dem Immobilienmarkt bemerkbar, denn wer eine Immobilie kaufen oder bauen möchte, benötigt fast immer einen Kredit bei der Bank.

Seit der Weltwirtschaftskrise sanken die Fed (Federal Reserve, USA) sowie die EZB den Leitzins bis auf Null um die Wirtschaft anzukurbeln. Um der steigenden Inflation entgegenzuwirken, wurde der Leitzins kürzlich wieder angehoben. Mit dem Anheben dieses Zinses wird die Menge des Geldes auf dem Markt beeinflusst. Die Theorie gibt vor: Je höher der Leitzins, desto weniger Geld ist im Umlauf. Das kommt daher, dass es dadurch teurer wird, sich Geld von der Bank zu leihen. Aber wie beeinflusst dies die Immobilienbranche? Lange Zeit stiegen die Immobilienpreise, da die Finanzierung dieser so günstig war und die Leute lieber ihr Geld investierten, anstatt es bei der Bank zu sparen. Durch die Niedrigzinspolitik bekam man nämlich auch keine Zinsen mehr von der Bank auf das gesparte Geld auf dem Konto. Durch die spürbare Inflation und der Vermutung, dass der Leitzins erhöht wird, haben die Banken bereits vor Monaten die Zinsen für Finanzierungen angehoben. Bisher stiegen die Preise immer weiter, doch wenn sich immer mehr Leute keinen Kredit mehr leisten können, sinkt die Nachfrage an Immobilien und das Angebot steigt. Dadurch wird ein Sinken der Immobilienpreise erwartet. Erste Anzeichen hierfür sind auf dem allgemeinen Immobilienmarkt bereits zu beobachten.

Ihr Jörg J. Schröder