Wunschzettel?

Als Kind standen auf meinem Wunschzettel 2 -3 Herzenswünsche. Damals war das ja wirklich noch ein Zettel, den ich in meiner besten Handschrift beschrieben hatte und ich war glücklich, wenn wenigstens einer meiner Wünsche in Erfüllung ging.

Von meiner Tochter bekomme ich inzwischen die Wünsche per email übermittelt. Teilweise mit dem Link zum Internetshop, so dass ich nur noch dreimal klicken muss, um den Kauf zu tätigen. Wenn ich dann anmerke, dass ich unmöglich alle genannten Wünsche erfüllen kann, bekomme ich zur Antwort „Wünschen darf man sich ALLES!“ Da hat sie Recht!

Ja, auch ich kann mir alles wünschen!
Damit meine ich nicht Rasierwasser, Fernseher, Armbanduhr oder Socken.
Mich erfreut die Erkenntnis, mir alles Wünschen zu können!

Und wenn ich einige dieser Wünsche, auch ideelle Kleinigkeiten, auf einem Wunschzettel aufschreibe und zu Weihnachten an die Menschen weitergebe, die mir wichtig sind? Vielleicht komme ich ja der Erfüllung von Lebensträumen, deren Verwirklichung ich mir wünsche näher, wenn ich sie ausformuliere und zu Papier bringe. Ein Versuch ist es wert! 

Ich könnte ja auch mal meine Sorgen aufschreiben: Oft drängen sie sich sehr in den Vordergrund unserer Gefühle und unseres Denkens, so dass die Wünsche abhanden gehen können. Eigentlich schade, denn wenn man genau überlegt, waren rückwirkend betrachtet die meisten Sorgen überflüssig, bzw. unbegründet. Das Essen ist gelungen, über die Geschenke haben sich alle gefreut, es gab keinen Streit, es sind alle gesund geblieben, etc.