Leitungswasser?

Dezember 6, 2013 7:12

 

Drei Liter Wasser sollte der Mensch am Tag trinken. Das gilt ganz besonders für heiße Sommertage. In Deutschland kommt frisches Trinkwasser in einwandfreier Qualität direkt aus der Leitung – es sei denn, in der Hausleitung gelangen Schadstoffe ins Wasser. Was ist zu beachten?  Prinzipiell wird das Trinkwasser in Deutschland gereinigt und streng überprüft. Die Trinkwasserverordnung legt dafür Grenzwerte fest.

Blei im Wasser?
Ab Hausanschluss sind Hausbesitzer für die Trinkwasserqualität zuständig. Hausbesitzer sollten ihre Rohrsysteme daher regelmäßig überprüfen und vom Fachmann zertifizierte Leitungen und Armaturen installieren lassen. Viele alte Rohre bestehen noch aus giftigem Blei. Ob die eigene Leitung betroffen ist, können Laien einfach testen: Blei ist weich und lässt sich leicht mit dem Fingernagel einritzen.

Schutz vor Legionellen?
Am häufigsten verunreinigen Legionellen das Leistungswasser. Sie entstehen in stehendem Wasser (Boiler), das zwischen 20 und 55 Grad warm ist. Gelangen die Bakterien zum Beispiel mit Wasserdampf in die Lunge, können sie Krankheiten verursachen. Verbraucher können Legionellen nicht erkennen. Für die Errichtung und den Betrieb von Trinkwassererwärmungs- und Trinkwasserleitungsanlagen gilt das DVGW-Arbeitsblatt W 551 über „technische Maßnahmen zur Verringerung des Legionellenwachstums“. Danach muss am Austritt von Warmwassererzeugungsanlagen ständig eine Temperatur von mindestens 60 °C gehalten werden.

Bei Anlagen mit Zirkulationsleitungen darf die Warmwassertemperatur im System nicht um mehr als 5 °C gegenüber der Austrittstemperatur absinken. Somit muss die Rücklauftemperatur der Zirkulation in den Warmwasserbereiter mindestens 55 °C betragen. Außerdem soll Trinkwasser (kalt) möglichst kühl gehalten und vor unerwünschter Erwärmung, z. B. durch Sonneneinstrahlung oder nahegelegene Heizungsleitungen, geschützt werden. Bei Durchlauferhitzern sollte immer eine  Temperatur von mindestens 60 Grad eingestellt werden, denn das ist zu warm für Legionellen.

Andere Schadstoffe?
Auch andere Mikroorganismen und Stoffe können ins Wasser gelangen. Dies gilt es zu vermeiden. Daher: Toilette und Spüle nicht als Abfall verwenden sondern Chemikalien, Farben, Arzneimittel, Essensreste, Zigaretten etc fachgerecht entsorgen.

Und wenn das Leitungswasser nicht schmeckt?
Grundsätzlich sollte man das Wasser so nehmen, wie es ist: Als ein Naturprodukt aus der Region und Geschmack ist auch Gewöhnungssache. Bei stark kalkhaltigem Wasser kann ein Tischfilter sinnvoll sein, der Kalk und andere Stoffe aus dem Wasser entfernt. Ansonsten machen ein paar Tropfen Zitronensaft das Wasser wunderbar frisch. Auch Minzblätter oder Limettenviertel können zum Wasser dazugegeben werden. Eiswürfel verändern den Geschmack nicht direkt, aber die Kälte lähmt Geschmacksnerven und das Wasser schmeckt neutraler – und erfrischender.