Jörg schröder fragt: Energiesparend sanieren?
Dezember 6, 2014 6:48Energiesparend sanieren?
Steht in den eigenen vier Wänden eine umfassende Sanierung an, stellt sich die Frage welche Maßnahmen sinnvoll sind, vor allem auch im Hinblick auf eine nachhaltige Energie- und Kosteneinsparung.
An erster Stelle sollte die Heizung überprüft werden. Hier lohnt sich vor allem eine Sanierung, wenn es im Haus noch keine Gasbrennwertheizung gibt. Stellt man von Öl auf Gas um oder tauscht eine Gasheizung, die zehn Jahre oder älter ist, können bis zu 20 % Heizkosten eingespart werden. Investitionskosten von 6.000 bis 10.000 Euro lassen sich so zügig amortisieren, es können auch Zuschüsse beantragt werden.
Ein wichtiges Bauteil am Haus ist auch das Dach. Ein komplettes Dach (EFH) kostet ab ca. 30.000 bis 50.000 Euro, etwa 200 € pro Quadratmeter. Gibt es hier Mängel, kann eine Sanierung auch gleich mit energetischen Verbesserungen kombiniert werden und auch Förderprogramme genutzt werden.
Gegenstand von Sanierungsplänen sind häufig auch die Fenster. Zwar sind neue Fenster energetisch in der Regel viel besser als die alten, aber um Energie einzusparen lohnt ein Austausch intakter Fenster jedoch kaum. Der Energiebedarf lässt sich mit neuen Fenstern lediglich um ca. 5 % verringern. Sinnvoll ist die Maßnahme nur, wenn sie undicht, mechanisch defekt oder die Scheiben blind sind.
Etwa ca. 20 bis 25 % Energieeinsparung kann eine Fassadendämmung bringen, wenn das Haus bisher noch nicht gedämmt ist. Die Kosten sind bei diesen Maßnahmen allerdings sehr hoch. Bei Häusern mit zweischaligem Mauerwerk, kann als wirtschaftliche Alternative die Hohlschicht mit Dämmmaterial ausgeblasen werden.
Ein günstiger Tipp zum Sparen ist das Isolieren der Kellerdecke bei einem ungeheizten Keller. Die Dämmung der Decke ist eine sehr günstige Maßnahme, denn sie kann ggf. auch in Eigenleistung durchgeführt werden. So fallen nur Kosten für Dämmstoff und Kleber an. Die Kosten dafür liegen bei rund zehn Euro den Quadratmeter. Teuer wird dagegen die Isolierung von Fußböden in Räumen, die nicht unterkellert sind.
Wenn alle Schäden beseitigt sind, liebäugeln viele Bauherren mit dem Einbau einer Solaranlage. Dies ist jedoch nur eine Option, wenn die Lage stimmt. Viele Gebäude sind zeitweise verschattet und dann lohnt sich die Stromgewinnung nicht. Solarthermie-Anlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung lohnen sich da eher, rechnen sich jedoch erst über einen längeren Zeitraum.