Dorfleben ohne Einkaufsmarkt?

Dorfleben ohne Einkaufsmarkt?

Die Mieten und Immobilienpreise steigen wegen der starken Nachfrage in den Zentren seit Jahren. Ländliche Gegenden scheinen eher zu „entvölkern“. Da denkt man, dass das Leben in der Großstadt bei vielen Menschen hoch im Kurs steht.

Tatsächlich überwiegt aber die Landliebe deutlich im Vergleich zum Stadtleben. In einer aktuellen Studie zu den Wohnvorlieben der Deutschen gaben 29 Prozent der Befragten an, dass sie am liebsten auf dem Land leben würden. 25 Prozent bevorzugen eine Kleinstadt, 24 Prozent eine mittelgroße Stadt und nur 19 Prozent fühlen sich in der Großstadt am besten aufgehoben.

Unter Eltern ist die Tendenz zum Dorf sogar noch deutlich stärker ausgeprägt: 39 Prozent leben mit ihren Kindern am liebsten auf dem Land, nur 11 Prozent in der Großstadt. Richtig beliebt ist die City lediglich bei jungen Erwachsenen bis 30 Jahre. Die Zahlen sind Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1851 Personen im Auftrag des Verbands der Sparda-Banken.
Doch so gerne die Menschen auch auf dem Land leben, der nächste Einkaufsmarkt sollte nicht zu weit entfernt sein. 83 Prozent der Befragten ist das besonders wichtig. Am zweitwichtigsten ist eine gute Anbindung an den Nahverkehr (70 Prozent), gefolgt von guten Schulen (62 Prozent) und der Anbindung ans Straßennetz (60 Prozent).

Überraschend ist die Aussage, dass nur 57 Prozent der Befragten angab, dass es in der Region viele Arbeitsplätze geben solle. Jobs stehen demnach nicht viel höher im Kurs als Kneipen (45 Prozent) und Schwimmbäder (42 Prozent).

Etwa die Hälfte der Befragten wohnt derzeit zur Miete, jeder fünfte plant aber, Eigentum zu erwerben. Mit gutem Grund: Von den Immobilienbesitzern sind 95 Prozent mit ihrer derzeitigen Wohnsituation zufrieden, von den Mietern nur 74 Prozent. Da beginnt die Suche aus Kostengrunden häufig auf dem Land. Hier wird dann  also vermehrt darauf geachtet werden, dass genug Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe sind.
Diese Grundversorgung ist nämlich in jedem Alter wichtig. Vor allem wenn z.B. kein (zweites) Auto finanziert werden soll oder kann.