Bessere Verkaufschancen?

Dezember 6, 2013 7:17

Auf die inneren Werte kommt es an. Und trotzdem zählt, auch beim Immobilienverkauf, der erste Eindruck. Für Immobilien bedeutet dies: Ist die Substanz auch noch so gut, optische Unzulänglichkeiten werden einen Verkauf dennoch erschweren. Dabei lässt sich eine Immobilie schon mit einfachen Mitteln deutlich aufbessern.
Und damit ist nicht das Verstecken von Mängeln unter Farbe gemeint. Wer so vorgeht, begibt sich in Teufels Küche, denn der Käufer, dem Mängel verheimlicht wurden, kann später Schadensersatz verlangen oder es kommt gar zu einer Rückabwicklung des Kaufvertrags wegen arglistiger Täuschung. Bei Schäden, insbesondere bei Feuchtigkeit und Schimmel gilt deshalb: Erst die Ursache finden und beseitigen, dann optisch verschönern.

Grundreinigung der Immobilie
Oft bringt eine Grundreinigung der Immobilie schon sehr viel. Denn Interessenten begutachten meist auch Ecken, die sonst nicht im Blickfeld sind. Dazu ein paar Tipps:

  • Hartnäckige Verschmutzungen lassen sich oft gut mit Backofenspray beseitigen. Das gilt nicht nur für den Ofen. Auch so mancher Heizkörper erstrahlt nach einer solchen Behandlung wieder in strahlendem Weiß.
  • Werden Teppichböden jahrelang nur mit dem Staubsauger gereinigt, erscheinen sie dennoch oft irgendwie schmutzig. Die Behandlung mit speziellen Teppichreinigern beseitigt auch tief sitzenden Schmutz.
  • Beim Reinigen auch an die Jalousien oder Rollläden denken. Hier sammelt sich im Laufe der Zeit eine Menge Schmutz an.
  • Speckige Lichtschalter- und Steckdosenabdeckungen (nicht das Innenleben!) lassen sich leicht abmontieren und reinigen – auch in der Spülmaschine. Doch Vorsicht: Unbedingt zuvor die Sicherungen abschalten und bevor man die Abdeckungen wieder anbringt, müssen diese absolut trocken sein. Leben Kinder im Haushalt, ist darauf zu achten, dass diese nicht in die Räume dürfen, in denen die Abdeckungen gerade entfernt sind.

Mit Farbe verschönern
Das Streichen der Wände mit Dispersionsfarbe ist zwar lästig, geht aber vergleichsweise schnell von der Hand und kann einen Raumeindruck deutlich verbessern. Bei der Wahl der Farbe sollte man entweder zu einem Weiß, oder zumindest einen dezenten Farbton greifen. Je neutraler das Innere einer Immobilie gestaltet ist, desto mehr Interessenten spricht sie an.

Kleinigkeiten erneuern
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die einen guten Eindruck verhindern. Auch hier ist mit Mini-Renovierungen Besserung möglich: Fugen im Bad oder in der Küche lassen sich mit Fugenfarbe leicht auffrischen und müssen, wenn nicht beschädigt,  nicht immer komplett erneuert werden sind. Zuvor müssen sie aber gründlich gereinigt werden.

  • Silikonfugen sollten nach einigen Jahren erneuert werden. Nicht nur, weil das besser aussieht, sondern auch, weil sie nach einiger Zeit undicht werden können.
  • Verschlissene Rollobänder können auch Heimwerker leicht auswechseln. Wer sich das nicht zutraut, beauftragt einen Handwerker – das kostet nicht viel, weil der Austausch in der Regel nach wenigen Minuten erledigt ist.

Möbliert oder unmöbliert?
Die Frage, ob eine möblierte oder nackte Wohnung einen besseren Eindruck hinterlässt, lässt sich nicht abschließend beantworten. Ein geschmackvolles Interieur kann Eindruck schinden. Es gibt aber auch Interessenten mit eigenen Vorstellungen, die sich ihre künftige Einrichtung in einer nackten Wohnung gut vorstellen können. Oft stellt sich die Frage aber gar nicht: Wohnt der Verkäufer selbst noch in seiner zu veräußernden Immobilie, möchte er sicher nicht seine gesamte Habe für einen Besichtigungstermin ausräumen. Allerdings kann man für eine klare Linie sorgen: Bisweilen sind Wohnungen mit viel zu vielen Möbeln und Accessoires vollgestellt. Hier sollte man etwas ausmisten, denn: Weniger ist mehr. Es gibt übrigens auch spezielle Fachleute, die Wohnungen zur Verkaufsförderung auf diese Weise aufwerten – Home Staging lautet der Fachbegriff.